Feldkirch/Mariazell - Eilig hatte es der designierte Feldkircher Bischof Benno Elbs am Montagmorgen. Eigentlich sollte er schon bei der Bischofskonferenz in Mariazell sein, da war aber noch die Pressekonferenz zu seiner Weihe am 30. Juni. Ganz schnell wollte Elbs den Medien noch mitteilen, wie ihn die vielen Angebote aus der Bevölkerung, an den Festvorbereitungen mitzuarbeiten, freuten. Bekanntlich war das bei seinen Vorgängern Klaus Küng und Elmar Fischer nicht der Fall. Den feierlichen Einzug des Opus-Dei-Mannes Küng verhinderte ein "Menschenteppich" von Kritikern, auf den konservativen Bischof Fischer reagierten zahlreiche Katholiken mit Austritt.

Benno Elbs will ein Bischofsleben ohne "großen Pomp und Prunk" führen. Wie sein künftiger Alltag - Elbs will nicht ins bischöfliche Palais ziehen -, soll auch die Weihe "schlicht und einfach" sein. Und ein Fest für alle. Weil der Dom dafür zu klein ist, wird die Zeremonie auf den Platz übertragen. Kirchenpolitisches und Personelles wird man von Elbs erst nach der Weihe hören. Geweiht wird Elbs vom Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, der immer noch auf einen Nachfolger wartet.

Kirche und Demokratie

Das österreichische Episkopat tagt seit Montag im obersteirischen Wallfahrtsort Mariazell. Im Zentrum der bischöflichen Beratungen würden laut dem Generalsekretär der Bischofskonferenz Peter Schipka vor allem die aktuelle Situation der Kirche nach dem historischen Rücktritt von Benedikt XVI. und der Wahl seines Nachfolgers, Papst Franziskus, stehen.

Doch breiten Raum wird man auch einem bereits zum Jahreswechsel offiziell angekündigten "Laien-Dialog" geben. Konkret könnte dieser Tage ein Beschluss der Bischöfe zu einem - auf Initiative der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) - sogenannten Zukunftsforum gefasst werden.

Nach einem Gespräch der KAÖ-Leitung mit einem Großteil der Bischofskonferenz in Salzburg wurde bereits am 9. Jänner in einer gemeinsamen Erklärung für 2014 ein "Zukunftsforum der Kirche in Österreich" in Aussicht genommen. Noch im diesjährigen Herbst könnte 30 Jahre nach dem letzten Katholikentag, organisiert rund um den ersten Österreichbesuch von Johannes Paul II., neuerlich ein "Kirchenparlament" in Österreich tagen. Als Ort dafür ist etwa der Heldenplatz rund um das Papstkreuz, das anlässlich der historischen Europavesper 1983 aufgestellt wurde, im Gespräch. Zentrale Themen des Zukunftsforums sollen laut damaliger Erklärung der Einsatz für die "Würde des Menschen", der Umgang mit Ehe, Familie und Beziehung sowie die Partizipation der Laienchristen in der Kirche sein. (jub/mro, DER STANDARD, 18.6.2013)